Welwitschia Drive
Sehr beliebt ist der Welwitschia Drive im Namib Naukluft Park rund 50 Kilometer von Swakopmund entfernt. An der 50-Kilometer langen Piste stehen zahlreiche Welwitschia-Pflanzen. Unter anderem befindet sich am Ende der Strecke die älteste Pflanze dieser Art, deren Alter mit rund 1.500 Jahren angegeben wird
Die seltene Pflanze verdankt ihren Namen dem österreichischen Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch, der die eigentümliche Art im Jahr 1859 entdeckt hat. Die Pflanze bildet trotz ihres Alters nur ein einziges Blattpaar, das durchaus bis zu 2,50 lang werden kann. Da die Blätter aufreißen und zerfasern sieht es aus, als hätte die Welwitschia mehrere Blätter. Das endemische Gewächs bildet eine weit reichende Wurzel, die sich bis zu einem Radius von 15 Metern im Untergrund ausbreiten kann. Durch das Wurzelgeflecht kann die Pflanze Flüssigkeit aufnehmen. Die extrem langsam wachsende einzigartige Pflanze ziert das namibische Wappen.
Entlang der Piste befinden sich Flechtenfelder. Werden die ausgesprochen widerstandsfähigen Flechten mit Wasser beträufelt, so wechseln sie sofort ihre Farbe. Die am Welwitschia Drive wachsenden Flechten nehmen die Feuchtigkeit vor allem durch den herrschenden Nebel auf. Sie können auch eine jahrelange Trockenheit überleben und sind Temperaturen zwischen -70 und +80 Grad Celsius gewachsen. Weitere Gewächse am Drive sind der Talerbusch und der Bleistiftbusch, die ihre Namen ihrem Erscheinungsbild verdanken. Der Welwitischia Drive unterteilt sich in zwölf Markierungen an denen Besucher jeweils auf markante Punkte hingewiesen werden.
In der Umgebung des Drives liegt die sogenannte Mondlandschaft. Die markant und bizarr geformte Region am Rande des Swakop-Flusses trägt ihren Namen zu Recht, denn die zerklüfteten Felsen und tiefen Krater erscheinen tatsächlich wie von einem anderen Planeten. In der Nähe der Mondlandschaft liegt die Oase Goanikontes am Swakop-Fluss. Reisende können in einer wunderbar angelegten Umgebung zelten oder Bungalows mieten.
Im Hintergrund des Welwitischia Drives können Besucher die Rössing-Mine aufragen sehen. Die Uranmine hat eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Region und beschäftigt rund 900 ständige Mitarbeiter. Im Jahr 1910 wurde das Uranvorkommen in der Gegend eher zufällig entdeckt. In den 60er Jahren begann man mit dem Abbau und monatlich werden rund 1 Million Tonnen Uranerz abgebaut. Aus dem Uranerz wird der sogenannte „Yellowcake“ gewonnen. Die bei der Gewinnung entstehenden Rückstände sind radioaktiv. Bei den Sprengungen lagert sich schwach radioaktiver Staub in der Region der Rössing-Mine ab. Die weitreichenden Folgen für die Umwelt und Arbeiter sorgen für Proteste, die von der namibischen Regierung jedoch ignoriert werden. Geplant ist ein Abbau in der Rössing-Mine bis mindestens 2014.