Walvis Bay
Südlich von Swakopmund liegt Walvis Bay an einer riesigen natürlichen Bucht. Die drittgrößte Stadt Namibias wickelt in ihrem Tiefseehafen rund 95 Prozent des namibischen Außenhandles ab und dient als Drehscheibe für das gesamte südliche Afrika. Aufgrund perfekter Logistik punktet der Hafen vor allem mit kurzen Löschzeiten und ermöglicht so für die gesamte Region kurze Lieferfristen.
Walvis Bay hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, nachdem die Briten das Gebiet von 1884 an verwalteten, ging es 1992 unter die Verwaltung von Südafrika. Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges stand es für kurze Zeit unter deutscher Verwaltung. Erst seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 gehört Walvis Bay wieder zu Namibia. Während der deutschen Kolonialzeit war die Walfischbucht eine britische Enklave.
Die Stadt hat aufgrund ihres Hafens vor allem wirtschaftliche Bedeutung und bietet für Touristen wenig Sehenswertes. Der 61.000-Einwohner-Ort wird vor allem als Durchgangsstation nach Sandwich Harbour genutzt. Dennoch ist es interessant, dem emsigen Treiben im Hafen zuzusehen oder in einem der Fischrestaurants den gerade gefangenen Fisch zu kosten. Das älteste Gebäude der Stadt ist die im Jahr 1879 erbaute rheinische Missionskirche aus Holz. Die Entstehungsgeschichte der Kirche ist besonders, denn sie wurde bereits in Hamburg fertiggestellt und in Einzelteilen an die afrikanische Küste verschifft, um sie dort aufzubauen. Einen Besuch lohnt auch das Civic Center, in dem das örtliche Museum beheimatet ist. Vor allem die heimische Vogelwelt wird hier den Gästen nähergebracht.
Die Lagunen von Walvis Bay sind bekannt für ihren Vogelreichtum und besonders sehenswert ist der Pelican Point, an dem neben einem Leuchtturm einige Robben und wie der Name schon sagt, Pelikane, anzutreffen sind. Besonders schön ist es, die Vögel von einem Boot aus zu beobachten. In Walvis Bay werden Touren zur Wal-, Delfin- oder Robben- und Pinguinbeobachtung angeboten. Wer möchte kann sich ein Kajak mieten und selbst vor der Küste kreuzen.
Etwa 42 Kilometer südlich der Walfischbucht liegt Sandwich Harbour. Die etwa 10 Kilometer lange Lagune ist Teil des Namib Naukluft Parks und bietet Lebensraum für zahlreiche Seevögel. In der riesigen Vogelkolonie leben rund 450.000 Tiere, unter ihnen Flamingos, Kormorane und Seeschwalben. Besonders die sich an die Lagune anschließende Dünenlandschaft gibt dem Gebiet einen eigenen Reiz und von den Dünen bieten sich herrliche Blicke über die Bucht. Die Fahrt nach Sandwich Harbour führt teilweise über unbefestigte Pisten und Reisenden wird für die Strecke dringend Allradantrieb empfohlen.
In der Nähe der Walfischbucht befindet sich die bekannte „Düne 7“. Von der Düne genießen Besucher einen herrlichen Blick in die umliegende Region und wer möchte, kann sich hier im Sandboarding probieren.