Die Entstehung von Swakopmund

Swakopmund liegt an der Mündung des Swakop-Flusses, dem die Stadt ihren Namen verdankt.

Da der Fluss immer sehr viel Schlamm und Dreck mit sich führte, nannten die Einheimischen Nama ihn „Tsoxoub“, das Nama-Wort für Exkremente. Eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für den Ort, an dem viele deutsche Siedler das erste Mal ihren Fuß auf den afrikanischen Kontinent setzten. Inzwischen führt der Swakop nur noch selten Wasser.

In der Nähe der Swakopmündung landete der Portugiese Bartholomeu Diaz bereits im Jahr 1487 als erster Europäer in der Region. Im Jahr 1862 ankerte das deutsche Kanonenboot „Wolf“ an der namibischen Küste und bekundete durch Hissen der deutschen Fahne die deutsche Besetzung des Landes. Das in der Nähe gelegene Walvis Bay war durch die Briten besetzt, für die Deutschen bot sich daher die Mündung des Swakop als Schiffslandestelle an.

Am 4. August 1892 landete der Hauptmann Curt von François mit seinem Kanonenboot „Hyäne“ an der Mündung, nachdem das deutsche Kriegsschiff „Falke“ auf seine Anregung hin das Ufer nördlich der Mündung des Swakop auf eine Landungsmöglichkeit hin untersuchte. Zunächst ließ Francois einfach zwei Baken errichten, später wurde an dieser Stelle der Leuchtturm gebaut. Am 12. September 1862 wurde der Grundstein für die Stadt gelegt, denn im Laufe der Zeit kamen immer mehr Siedler und Schutztruppenangehörige hier an. Im Zuge der weiteren Entwicklung landeten auch große Schiffe an der Swakop-Mündung.

Die einheimischen Nama hatten schon länger an der Flussmündung gesiedelt, der künstliche Hafen entstand jedoch erst nach Ansiedlung der deutschen Bewohner. Die deutsche Reederei Woermann nahm ihre Tätigkeit auf und zwischen der deutschen Heimat und der Kolonie entwickelte sich ein regelmäßiger Frachtverkehr.

Im Jahre 1903 entstand das Woermann-Haus, der Sitz der damaligen Handelsfirma Damara & Namaqua Handelsgesellschaft, aus der später das Unternehmen Woermann, Brock & Co hervorging. Alle Güter die von Deutschland aus nach Deutsch Südwest transportiert wurden, landeten im Hafen Swakopmunds. Im Jahr 1902 wurde die Seebrücke gebaut, zunächst aus Holz, zehn Jahre später ersetze man das Holz durch Eisen. Die Einheimischen haben der Brücke den Namen „Jetty“ gegeben. Der übrige Ort wurde nach deutschen Stadtstrukturen errichtet und die Straßen wurden so breit gebaut, dass ein Ochsenkarren bequem seinen Weg finden konnte. In der Küstenstadt sind alle Straßen in Richtung Meer ausgerichtet.